Fachkräftemangel gefährdet IT-Sicherheit von Unternehmen

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Cyber-Angriffe gehören mittlerweile zum Alltagsgeschäft von Unternehmen. Laut einer aktuellen Umfrage waren im letzten Jahr 58 Prozent der deutschen Unternehmen betroffen. Neue Technologien wie Quantencomputer und künstliche Intelligenz könnten die Auswirkungen von Cyber-Kriminalität jedoch noch weiter verstärken. Daher rüsten Security-Abteilungen technologisch auf, um diesen Bedrohungen entgegenzuwirken. Nils Gerhardt, CTO von Utimaco, hat fünf Trends identifiziert, die im Jahr 2024 eine wichtige Rolle in Diskussionen über IT-Sicherheit spielen könnten.

Sicherheit im digitalen Raum: Vorbereitung auf Quantencomputer treffen

Quantencomputer sind auf dem Vormarsch und könnten bald eine Revolution in der Technologiebranche auslösen. IBM hat kürzlich einen Quanten-Chip mit 1.000 Qubits vorgestellt, was als bedeutender Schritt in der Entwicklung dieser Technologie angesehen wird. Es ist absehbar, dass Quantencomputer in Zukunft eine breite Verfügbarkeit erreichen werden. Allerdings besteht auch die Gefahr, dass die überlegene Rechenleistung dieser Geräte herkömmliche Verschlüsselungen brechen kann. Unternehmen sollten daher bereits heute auf quantensichere Verschlüsselungsalgorithmen setzen, um ihre Daten langfristig zu schützen.

Die rapide Entwicklung von Quantencomputern eröffnet bedrohliche Möglichkeiten für Cyber-Kriminelle. Aus diesem Grund werden bereits neue Verschlüsselungsalgorithmen entwickelt, die auch mit Quantenrechnern nicht in Echtzeit geknackt werden können. Unternehmen, die sich zukunftssicher aufstellen möchten, sollten bereits heute auf Kryptoagilität setzen und ihre Systeme entsprechend ausrichten, um sich auf die neuen quantensicheren Algorithmen umstellen zu können, sobald diese erforderlich werden.

Der Einfluss von KI auf das Vertrauen in digitale Systeme

Im Jahr 2024 wird Künstliche Intelligenz (KI) weiterhin ein relevantes Thema sein, jedoch müssen auch die negativen Aspekte berücksichtigt werden. Die Erstellung von täuschend echten Deep Fakes ist eine Möglichkeit, wie Kriminelle diese Technologie missbrauchen können, um raffinierte Angriffe durchzuführen. Es ist daher von großer Bedeutung, geeignete Schutzmaßnahmen zu entwickeln, um solchen Angriffen entgegenzuwirken.

Die Nutzung von künstlicher Intelligenz beim Programmieren von Schad-Code hat das Potenzial, die Häufigkeit von Angriffen zu erhöhen. Um diesen Risiken entgegenzuwirken, werden zuverlässige Verfahren benötigt, um menschliche Aktivitäten von maschinellen zu unterscheiden. Technologien, die Vertrauen im digitalen Raum schaffen können, gewinnen zunehmend an Bedeutung, um die wachsende Anzahl von KI-generierten Inhalten zu bewältigen.

Die Bedeutung der Nachhaltigkeit für die Cyber-Sicherheit erkennen

Die Sicherheit von IT-Systemen und nachhaltigem Wirtschaften sind eng miteinander verwoben. Cyber-Angriffe führen zu erheblichen Verlusten an Zeit, Geld und Energie. Unternehmen setzen vermehrt auf IoT-Technologien, um eine solide Datengrundlage entlang komplexer Lieferketten zu schaffen. Mit zunehmender Digitalisierung einer Lieferkette steigt jedoch auch die Anfälligkeit für Cyber-Angriffe. Daher sollte die Erweiterung der Informationsinfrastruktur im Rahmen von ESG-Initiativen immer auch mit einem Fokus auf Sicherheit betrachtet werden.

Resiliente IT-Infrastrukturen: Ein Muss für Unternehmen

Um sich vor den steigenden Bedrohungen durch Cyber-Angriffe zu schützen, planen Unternehmen den Aufbau eigener sicherer Infrastrukturen. Diese Infrastrukturen werden als zusätzliche Sicherheitsebene über den bereits vorhandenen physischen Infrastrukturen externer Anbieter errichtet. Durch den Einsatz von Verschlüsselungstechnologien innerhalb dieser logischen Infrastruktur wird die Sicherheit noch weiter gestärkt. Zusätzlich wird die Ausfallsicherheit durch die Einbindung verschiedener physischer Kommunikationswege gewährleistet.

Fachkräftemangel gefährdet die IT-Sicherheit von Unternehmen

Der Mangel an Fachkräften im Bereich Cybersecurity stellt eine ernsthafte Bedrohung für die Sicherheit von Unternehmen dar. Laut einer internationalen Umfrage von Fortinet sind 68 Prozent der Unternehmen aufgrund des Mangels an IT-Sicherheitsexperten zusätzlichen Risiken ausgesetzt. Um diesem Problem entgegenzuwirken, nutzen Unternehmen vermehrt externe Sicherheitslösungen in der Cloud und fördern die Weiterbildung und Qualifizierung ihrer Mitarbeiter durch Upskilling-Maßnahmen.

Infrastrukturelle Resilienz und Fachkräftemangel: Herausforderungen für 2024

Die IT-Sicherheit steht vor großen Veränderungen und Herausforderungen. Die Entwicklung von Quantencomputern und künstlicher Intelligenz eröffnet neue Möglichkeiten für Cyber-Angriffe. Unternehmen müssen daher ihre Sicherheitsstrategien überdenken und auf neue Verschlüsselungsmethoden setzen, die auch mit Quantenrechnern standhalten. Gleichzeitig müssen sie sich mit den Wechselwirkungen zwischen Nachhaltigkeit und Cyber-Sicherheit auseinandersetzen und ihre Infrastrukturen resilient gestalten, um den steigenden Anforderungen gerecht zu werden.

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